Es wird anspruchsvoll für Geschäftsführer in der Sozialwirtschaft die richtigen Prioritäten für das zweite Halbjahr 2022 zu setzen. Die aktuellen Krisen von Krieg und Corona verändern weiter die Bedingungen für soziale Hilfeleistungen, es wird daher entscheidend sein, die bestehenden Möglichkeiten für zukunftsweisende Investitionen richtig zu nutzen.
Folgende Prioritäten sollten auf der Agenda für das zweite Halbjahr sein:
Energieeffizienz durch Raumeffizienz
Räume, die man nicht hat, muss man nicht heizen. Die Möglichkeiten zur Einsparung durch technische Möglichkeiten sind oftmals bereits ausgereizt. Bei stark steigenden Strom- und Gaspreisen liegt das Potential zu Einsparung in der Reduktion der Räume. Hier sind es Verwaltungsräume, Lagerstätten und Aufenthaltsbereiche, welche neu bewertet werden können. Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich durch eine andere Nutzung im Durchschnitt 10 bis 15 Prozent der Flächen reduzieren lässt. Eine Studie mit Beispielen zur Umsetzung hat das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (ifeu) vorgelegt. Die Studie finden Sie hier.
Robotic Process Automation (RPA)
Mittlerweile hat PRA einen hohen Reifegrad erreicht, dass es sich auch gut in der Sozialwirtschaft anwenden lässt. Unter RPA versteht man die automatisierte Bearbeitung von strukturierten Geschäftsprozessen durch digitale Software-Roboter. Dies ermöglicht es sozialwirtschaftlichen Unternehmen Verwaltungsabläufe digital und medienbruchfrei zu gestalten, in Bereichen, in denen dies wegen fehlender standardisierter Schnittstellen bisher noch nicht möglich ist. Dies sind Formulare für Verwendungsnachweise, Anträge für Fördermittel und Abrechnungen auf kommunalen Plattformen. Bei Abrechnungen mit einer hohen Frequenz lohnt sich der Einsatz von RPA. So können die notwendigen Daten aus dem ERP-System direkt weitergegeben werden, ohne dass es eine weitere Bearbeitung durch Verwaltungspersonal bedarf. Die Dateneingaben in Formulare ist bereits bei einer Vielzahl von Unternehmen bereits erfolgreich im Einsatz, was eine Studie der Hochschule München unter Leitung von Prof. Christian Langmann von der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre eindrucksvoll aufzeigt. Die Publikation von Prof. Langmann finden Sie hier.
Fachkräfte durch Inklusion
Der Mangel an Personal wird sich ungebrochen fortsetzen. Für sozialwirtschaftliche Unternehmen bietet sich die Chance mit einer verankerten Strategie zur Inklusion diesem Problem zu begegnen. Alle unterstützenden Bereiche, wie z.B. im Catering, Facility Management sowie der Öffentlichkeitsarbeit können als Inklusionsbetrieb gestaltet werden. Dabei wird das finanzielle Risiko durch eine Förderung durch die Aktion Mensch reduziert. So kann die Leistungsfähigkeit und sozialen Ziele von sozialwirtschaftlichen Organisationen in einem positiven Einklang die Zukunftsfähigkeit steigern. Weitere Informationen zu der Förderung von Aktion Mensch und bereits erfolgreichen Inklusionsbetrieben finden Sie hier.
Zum Schluss: Wir wünschen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben gutes Gelingen und stehen Ihnen als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jan Dietz
Geschäftsführer oeconos GmbH